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Mittwoch, 20 November 2024

Rudern

Du bist gerne draußen unterwegs und nicht gerade wasserscheu? Dann ist Rudern vielleicht genau das Richtige für dich!

Rudern bedeutet, der Natur nah zu sein und körperlichen Ausgleich zu finden. Zu fast allen Jahreszeiten könnt ihr Flüsse und Seen mit dem Boot erkunden. Die frische Luft, die tolle Umgebung und der Spaß mit der Mannschaft sind das, was den Sport so besonders macht. Der Wind streift über die Haut, die Sonne wärmt von oben, das Wasser macht, beim Einsetzen der Skulls, leise „Plopp“ … Klingt total idyllisch? Ist es auch!

Und nicht nur ihr Jungs werdet gebraucht – auch die Mädchen sollten sich trauen, mitzumachen. Man sollte nicht denken, „das sei eh nur was für Jungs“ und dass Mädchen „nicht genug Kraft hätten“… Pustekuchen! Erst mit den Mädchen zusammen in der Gruppe macht das Ganze richtig Spaß. Denn sobald eure Mannschaft gut harmoniert, funktioniert das Rudern gleich viel besser.
Dabei ist es egal, ob ihr lieber allein, mit dem Kameraden oder in einer großen Gruppe seid, denn dank verschiedener Bootsklassen könnt ihr jedes Rudererlebnis individuell gestalten. Es gibt jedoch ebenso die Möglichkeit, dass du alleine in einem „Einer“ fährst –so kehrst du eher in dich zurück und kannst bei Bedarf deine Seele baumeln lassen.

Somit gehört Rudern zu den wenigen Sportarten, wo alle eure Muskelgruppen beansprucht werden und ihr dabei gleichzeitig Ausdauer, Koordination, Herz und Kreislauf trainiert. In den entsprechenden Vereinen könnt ihr natürlich auch ausgedehnte Wanderausflüge und Tagesfahrten machen, aber auch an Regatten und dem Fitnesstraining teilnehmen.

Regatten sind Sportwettfahrten zu Wasser. Sie werden nach den Richtlinien des DRV und der FISA durchgeführt.

Rudern zu jeder Jahreszeit

Im Winter wird nur bedingt, das heißt wenn das Wetter es erlaubt, im Boot trainiert.
Es geht darum, dass ihr euch Kraft und Ausdauer aneignet.
Dann gehören auch Langstreckenläufe, das Hanteln, einige Kraftübungen mit Gewichten und das Ruderergometer zu eurem Trainingsprogramm. Als Abschluss des Wintertrainings nehmt ihr dann üblicherweise im Frühjahr an einem Trainingslager für alle aktiven Rennruderer teil.

Im Frühjahr, Sommer und Herbst seid ihr im wesentlichen auf dem Wasser, wo ihr dann die Rudertechnik verbessern könnt. Euren Trainingserfolg könnt ihr dann auf zahlreichen Regatten in ganz Deutschland zeigen und Siege (+Medaillen) erringen.
Möchtet ihr im Rudersport in die Spitze vordringen wollen, müsst ihr mindestens 5 bis 6 mal pro Woche trainieren.

Natürlich braucht es Disziplin, Ehrgeiz und Ausdauer, um mehrmals pro Woche oder sogar täglich ins Boot zu steigen. Durch regelmäßiges Training und sportliche Erfolge bestätigt, weichen Ruderer auch vor anderen Herausforderungen im Leben nicht zurück. Sie verstehen es, konzentriert ihre Ziele zu verfolgen, sind teamfähig und ausdauernd.


Rudern ist ein Vereinsport

Dafür werdet ihr am besten in einem der rund deutschen 500 Rudervereine Mitglied, die es nahezu überall in Wassernähe gibt. Mit ihren schön gelegenen Bootshäusern bilden sie die ideale Basis für eine gesunde und vielfältige Freizeitgestaltung.
Spaß und Freizeitvergnügen müssen aber nicht die einzigen Gründe sein, in einem Verein aktiv zu werden. Vielmehr bietet er euch die Möglichkeit, zu ehrenamtlichen Tätigkeiten und damit die Chance, über das Schul- und Berufsleben hinaus Verantwortung zu übernehmen und Bestätigung zu finden.

In Berlin findet ihr 52 Vereine, in denen ihr das Rudern einfach erlernen könnt. Die meisten Clubs in Berlin bieten Grund- und Aufbaukurse an. Sie finden hauptsächlich im Frühjahr und Herbst statt.


Ihr müsst dafür mindestens 10 Jahre alt sein und ein Freischwimmer-Zeugnis nachweisen können!

Die Kosten für die Schnupperkurse belaufen sich um ca. € 30,- bis € 45,- pro Kurs. Nach erfolgreichem Abschluss eines Kurses könnt ihr dann in dem Ruderclub eurer Wahl Mitglied eines Vereines werden.

Hier findet Ihr einen Link zum Landesruderverband Berlin -> www.lrvberlin.de/service-presse/berliner-rudervereine

Wählt einfach einen Club in der Nähe eures Wohnortes aus. Die Mitgliedsbeiträge belaufen sich für Kinder und Jugendliche auf circa € 18,- bis € 23,- pro Monat.

Geschichte des Rudersports

Nicht nur in Deutschland, auch international erfreut sich Rudern schon seit langem großer Beliebtheit. Seine Ursprünge liegen in England, wo Rudern von einer Fortbewegungsart zum Sport wurde. Bald darauf begannen auch die Deutschen, sich für den Rudersport zu interessieren und gründeten 1836 in Hamburg den ersten Ruderverein. 1883 entstand als erster deutscher Sportverband der Deutsche Ruderverband (DRV).
Er hat seitdem die sportliche Entwicklung durch vielfältige Impulse und beispielhafte Erfolgsserien mitgestaltet. Heute ist der DRV der größte und einer der erfolgreichsten Ruderverbände der Welt.

Schon bei der ersten Austragung der neuzeitlichen Olympischen Spiele 1896 war Rudern im Programm und ist Teil der Olympischen Bewegung. Die Sportler der Nationalmannschaft, darunter das Flaggschiff Deutschlandachter, sind bei den internationalen Wettkämpfen regelmäßig an der Spitze dabei.

Der Gründer der modernen Olympischen Spiele (Pierre de Coubertin) beschrieb den Rudersport so: „Rudern sollte der Lieblingssport unserer jungen Leute werden, da keine andere Sportart ihnen die physischen und moralischen Qualitäten vermittelt, die sie brauchen: Energie, Initiative, Kraft und Gesundheit.“

Video Leckerbissen – Der Deutschlandachter bei der WM 2019

Um ein Gefühl für den Wettkampfsport zu bekommen, haben wir für euch die Goldmedaillenfahrt des Deutschlandachter im Jahr 2019 herausgesucht -> zum dritten mal in Folge 😉

© copyright Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

Rudertechnik Videos

Der Hamburger Ruder-Schülerverband hat eine lehrreiche Sammlung von Rudertechnik Videos zusammengestellt. Es sind 17. an der Zahl und sehenswert. Diese können unter folgendem Link ersehen werden. -> Rudertechnik Videos

Ruderbegriffe

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Rudertechniken: Skullen und Riemenrudern.

Beim Skullen hat man links und rechts in jeder Hand einen Skull, während beim Riemenrudern beide Hände nur einen Riemen auf einer Seite bewegt. Wer das Rudern erlernen möchte, sollte grundsätzlich zuerst mit dem Skullen beginnen. Rudern hat übrigens viel weniger mit kräftigen Armbewegungen zu tun als die meisten glauben: die Beine leisten erheblich mehr Arbeit.

Orientierung auf dem Boot

An einem Ruderboot werden die Seiten als Steuerbord und Backbord bezeichnet. In Fahrtrichtung ist Steuerbord rechts und hat die Farbe Grün, während Backbord in Fahrtrichtung links ist und die Farbe Rot hat.
Der vordere Teil eines Ruderbootes heißt Bug und ist der für die Wasserströmung günstig geformte Teil eines Ruderbootes. Er trägt auch den auffälligen Bugball aus Kunststoff, der bei Kollisionen vor allem Schäden an Menschen reduzieren soll.Der hintere Teil eines Ruderbootes heißt Heck.

Wanderboote sind häufig am Heck mit einer Aufnahme (Bohrung) für die Vereinsflagge versehen. Auch das Steuer befindet sich bei den Booten am Heck.

Der Bootsaufbau

Der Rollsitz bewegt sich auf der sogenannten Rollbahn. Sie besteht aus zwei parallel montierten Schienen. Die Schienen können bei Bedarf (abhängig von der Beinlänge) bug- oder heckwärts justiert werden. Das so genannte Stemmbrett nimmt den Beinstoß auf. Damit der Ruderer darauf Halt findet, sind auf diesem Stemmbrett Fußlaschen und Riemen angebracht.

Die Ausleger ragen seitlich über die Bordwand hinaus. Die Konstruktion dient als Dollenträger, das auch die Riemen oder Skulls führt. Der Ausleger ist deshalb fest mit dem Bootskörper verschraubt. Er nimmt die beim Durchzug oder Stoppen entstehenden Kräfte auf und überträgt sie auf das Boot. Die Ausleger können aus einer Aluminiumlegierung, aus Kohlenstoff-Faser oder Stahlrohr sein.

Skulls ragen beidseitig von jedem Ruderplatz über die Bordwand. Die mit einer Hand zu bewegenden Schäfte mit Ruderblättern sind kürzer als die einseitig zu bedienenden Riemen. Riemen mit so genannten Big Blades ragen einseitig von jedem Ruderplatz über die Bord-wand und werden mit beiden Händen bewegt. Riemen sind deutlich länger als Skulls. (HoeK, js)

Bootsklassen

Bootstyp

Besatzung

Rudertechnik

Einer

1x

Skull

Doppelzweier

2x

Skull

Zweier ohne Steuerfrau / – mann

2

Riemen

Zweier mit Steuerfrau / – mann

2+

Riemen

Doppelvierer ohne Steuerfrau / – mann

4x

Skull

Doppelvierer mit Steuerfrau / -mann

4x+

Skull

Vierer ohne Steuerfrau / – mann

4-

Riemen

Vierer mit Steuerfrau / -mann

4+

Riemen

Doppelachter mit Steuerfrau / – mann

8+

Skull

Achter mit Steuerfrau / -mann

8+

Riemen

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