Die nächste Kunstepoche nach der Romantik heißt „Realismus“. Der Name dieser Epoche erklärt sich von selbst, oder? „Realismus“ kommt von „realistisch“, also an der Wirklichkeit orientiert. Die Kunstepoche „Realismus“ dauerte von 1830 bis 1880. Diese Zeit war sehr spannend. Es wurden viele neue Dinge erfunden. Eine tolle Sache, die neu erfunden wurde, war die Fotografie. Damit konnten nun endlich Bilder gemacht werden, die ganz genau das gezeigt haben, was man auch mit den Augen sehen konnte (also die Wirklichkeit). Das hat den Künstlern damals so gut gefallen, dass sie das mit ihrer Malerei auch versuchen wollten.
Die Künstler in der Epoche des Realismus haben sehr gerne Menschen bei der Arbeit gemalt. Sie wollten zeigen, wie der Alltag auf den Feldern oder in der Fabrik aussieht. Das war etwas ganz neues. Vorher haben Künstler phantastische Geschichten gemalt und sich selbst ausgedacht, was alles in ihren Bildern zu sehen sein sollte. Im Realismus wollten die Künstler zeigen, wie es den Menschen bei der Arbeit ging. Also eigentlich etwas ziemlich langweiliges, wenn man das mit den Bildern früherer Epochen vergleicht, die oft bunt und spannend waren. Aber sie haben das nicht ohne Grund gemacht. Die Arbeit auf den Feldern war anstrengend und die Menschen hatten wenig Freizeit und kaum Geld. Darauf wollten die Künstler aufmerksam machen. Ihre Bilder sollten diese harte Arbeit zeigen.
Der Maler Wilhelm Leibl hat viele Portraits von Bauern gemalt, wie dieses Bild (rechts) eines Bauernpaars. Er nannte es „Der Spargroschen“. Das Bild am Anfang des Artikels wurde von Jean-Francois Millet gemalt und er nannte es „Ährenleserinnen“.
Die anderen Kunstepochen sind:
– Renaissance (15. – 16. Jahrhundert): realistisch und schön
– Barock (17. Jahrhundert): verschnörkelt und dramatisch
– Romantik (18. – 19. Jahrhundert): phantasievoll, mystisch
– Realismus (19. Jahrhundert): realistisch, ehrlich
– Impressionismus (19. Jahrhundert): helle Farben, ungenaue Bilder
– Pointillismus (19. – 20. Jahrhundert): Punkte, starke Farbkontraste
– Jugendstil (19. – 20. Jahrhundert): klare Linien, florale Motive, Einzigartigkeit
– Kubismus (20. Jahrhundert): geometrische Formen
– Expressionismus (20. Jahrhundert): einfache Formen, emotionale Themen
– Dadaismus (20. Jahrhundert): Unsinn, Zufall, Sinnlosigkeit
– Surrealismus (20. Jahrhundert): Verschmelzung von Traum und Wirklichkeit
– Pop-Art (20. Jahrhundert): bunt, laut, Massenproduktion
Wenn ihr auf die Namen der Epochen klickt, könnt ihr mehr darüber lesen. Natürlich erst wenn die Artikel veröffentlicht sind.(js,mg)
Bildrechte Information:Startbild von Jean-François Millet (II)
Bild Ährenleserinnen
Diese Werk ist Gemeinfrei Quellen-Link
Kommentarfunktion ist geschlossen.